#BucketListLöffelliste
Jetzt mal ehrlich. Ist das so ein Mode-Ding oder dem Alter geschuldet. Immer mehr in meinem unmittelbaren Umfeld haben eine solche Liste. Bin ich out?
Ich habe mich jetztmal ernsthaft hingesetzt und überlegt, ob bzw. was auf meiner Bucket List so draufstehen könnte. Klick the Bucket! Löffel abgeben. Allein schon der Gedanke. Stress ich mich damit, wenn ich mir aufschreiben soll, was ich vor meinem Tod alles noch so erleben soll oder möchte? Eine Einkaufsliste zu erstellen um nichts zu vergessen macht für mich Sinn. Klappt leider bei mir nicht immer. Haben die, die sich eine Bucket List schreiben Angst, einen Lebenswunsch (so nenn ich jetzt mal das, was wohl auf einer Bucket List steht) zu vergessen, wenn es nicht verschriftlicht wird? Meine Liste liegt immer noch leer vor mit. Gibt es nicht schon genügend Menschen, die völlig gestresst sind weil sie ihre geplanten Freizeitaktivitäten abarbeiten müssen? Jetzt kommt auch noch der Stress der Bucket List dazu. Wie integrieren die das denn in ihre Freizeitaktivitätenliste. Ist da noch Zeit um mal spontan was mit Freunden zu unternehmen? Kann man das Leben genießen, wenn man seinen eigenen Ansprüchen hinterher hechtet. Wünsche ändern sich doch im zunehmenden Alter oder wenn sich Dinge im Alltag verändern. Was mach ich den dann mit meiner Bucket List? Darf ich dann Aufgeschriebenes einfach so streichen? Ich finde, so eine kleine Anleitung braucht’s schon für das korrekte Erstellen einer Bucket List. Wo kämen wir denn dahin, wenn ich wahllos Dinge streichen, hinzufügen oder ändern kann? Nein, nein, so geht das nicht. Einmal aufgeschrieben heißt, es MUSS erlebt werden! Da! Das ist es was mich stört. Ich mache das, wozu ich Lust habe ohne es auf eine Liste zu schreiben. Selbstverständlich muss der Rahmen den man für das Gewünschte benötigt, vorhanden sein. Es ist wohl utopisch sich eine Villa zu wünschen, wenn das Einkommen nur eine Scheune hergibt. Im Rahmen seiner Möglichkeiten ist das Zauberwort. Lebe dein Leben im hier und jetzt mit dem, wo du Lust zu hast und was möglich ist. Der frühe Tod meines Bruders und seine Art und Weise mit dem Wissen eine todbringende Krankheit in sich zu tragen und trotz allem das Beste daraus zu machen, hat mich früh gelehrt, dass das Leben ist endlich.“ Jeder Tag ist ein Geschenk.“ So lautet der Titel von dem Buch, welches mein Bruder in seinen letzten Tagen geschrieben hat. Was er wohl nach seiner Diagnose mit einer Bucket List gemacht hätte???
Meine Liste liegt noch immer leer vor mir. Schlimm? Nein, angenehm. Ich bin wunschlos glücklich oder um es mit dem Worten meines Meditationslehrers zu sagen:
"So wie es jetzt ist, ist es gut“
In diesem Sinne, einen guten Start in die neue Woche.
Eure Mona-chie
Kommentar schreiben
Elke Beckhaus (Dienstag, 28 September 2021 08:06)
Es ist so toll deinen Block zu lesen es gibt einem so viel! Du siehst die Dinge immer von der richtigen Seite her und analysierst sie nicht sondern schaust der Realität ins Gesicht und verklärst nichts, einfach top!!!!!
Andrea (Dienstag, 28 September 2021 09:32)
Ganz toll geschrieben, ich sehe es genau wie du...
Hoffentlich erfüllen sich manche Wünsche von allein, von anderen werde ich immer nur träumen.
Aber es ist gut so wie es ist. Ich bin glücklich und zufrieden, mein Leben ist schön und erfüllt.
Silvana (Dienstag, 28 September 2021 21:38)
Hallo liebe Autorin, ich habe keine solche Liste und bin ganz deiner Ansicht möglichst im Hier und Jetzt zu leben.
Aber soll sich doch eine/r mittel- und langfristige Wünsche und Ziele auf eine Liste setzen und sich gut fühlen, wenn Bungee Jumping oder schwimmen mit Delfinen abgehakt wird. Vielleicht kribbelt es beim Blick auf die Liste, was da alles noch Tolles auf einen wartet?
Ich wette, die meisten von uns haben schon mal gesagt: "... ja, das möchte ich auch mal machen..." Und die wenigsten setzen alles sofort um oder können es nicht. Und schreiben es dann auf. Hat ja noch Zeit...
Ich freue mich für dich und deine leere Liste.
So wie es ist, ist es gut.
Merk' ich mir.