#Fernweh #Flugangst
Gestern habe ich während dem Home-Office im Zimmer meiner Tochter gesessen und mein Blick fiel immer wieder auf das schöne Bild vom Eiffelturm welches wir in Paris im Montmartre gekauft haben. Ein nie gekanntes Gefühl kam in mir auf. Sehnsucht! Sehnsucht nach Normalität. Nach Reisen ohne drüber nachdenken zu müssen. Ich habe Fernweh.
Nie hätte ich gedacht, dass mir das wiederfährt. Ich bin eigentlich so gerne zu Hause. Nein, das eigentlich können wir streichen. Ich bin gerne zu Hause. Ich habe alles, was man braucht um glücklich und zufrieden zu sein und doch kommt neuerdings hin und wieder ein Gefühl auf, das irgendwas fehlt. Irgendwas erdrückt. Liegt das an den Einschränkungen von Corona oder ist es doch was Anderes? Fernweh?!
Ich hasse es zu fliegen und doch denk in letzter Zeit darüber nach, es endlich mal wieder zu tun. Bei dem Gendanken versuch ich in mich rein zu hören. Hallo Flugangst? Bist du noch da? Ja genau, versteck dich nur und wenn ich in diesem riesigen Vogel sitze, der aufgrund der Größe und schwere doch eigentlich gar nicht den Erdboden verlassen kann…dann zeigt sie sich wieder. Die Angst. Ausgeliefert zu sein. Dem einen da vorne und der Technik zu vertrauen. Die schlechten Witze des Sitznachbarn aushalten zu müssen: „die Straße ist aber schlecht geteert“ wenn der riesige Vogel wackelt wie Sau oder „es ist noch keiner oben geblieben“. Haha, wie witzig! Ob ich während des Fluges rausgeschmissen werden, wenn ich das Arschloch umhaue oder ihm mit dem soeben gelieferten Ruhekissen das Maul stopfe. Bitte entschuldigt die Kraftausdrücke aber mit meiner Flugangst geht das nicht anders. Das ist Flugangsttourette.
Jeder der sich jetzt übrigens genötigt fühlt mir zu erklären, dass Fliegen wesentlich ungefährlicher ist als Auto fahren, Bahn fahren oder Bus fahren. Lasst es, ich wohne in direkter Nähe des Flughafens und sehen jeden Tag diese riesigen eigentlich nicht fliegen könnenden Vögel wie sie starten und landen als ob es das Normalste auf der Welt ist und ja ich habe es mir auch schon ganz oft erklären lassen. Mein Kopf und mein Bauch wollen das aber in diesem Moment wo ich den Vogel betrete nicht mehr realisieren. Da steht alles auf Alarm.
Mein letzter Flug ist schon ganz schön lange her. Ich glaube es war in 2017. Da sind wir nach Budapest geflogen. Ich hatte kurz zuvor -während des Aufenthaltes meiner Mutter im Krankenhaus- einen Anästhesisten kennen gelernt der mir zu Medikamenten während des Fluges geraten hat. Medikamente??? Bin ich krank? Ohje. Ich bin eigentlich so gar kein Freund von Tabletten wofür oder wogegen auch immer. Ich muss allerdings zugeben, ich habe es ausprobiert. Die Angst war nicht weg. Im Gegenteil. Ich hatte mehr Angst davor, was die Tabletten mit mir machen könnten. Genau aus diesem Grund habe ich natürlich auch nur eine halbe kurz vor Abflug genommen und den Rückflug habe ich sogar ohne Medikamente angetreten. Vielleicht hat aber auch das Gefühl geholfen, ich hätte was nehmen können, wenn ich will oder muss.
Ich habe zwar eben noch großkotzig gesagt, ich will keine Tipps. Wenn ich es mir so recht überlege, falls ihr den einen ultimativen Tipp für mich habt, dann bitte doch gerne her damit.
Ich glaube, ich muss wirklich mal raus sonst fällt mir nicht nur die Decke -sondern wie den Galliern- der Himmel auf den Kopf.
In diesem Sinne. I´m ready to take of!
Bleibt bodenständig! Eure Mona.chie!
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Sandra (Dienstag, 18 Januar 2022 17:25)
Angst ist etwas Elementares, sitzt tief in einem drin. Für die einen ist es Höhe, was Beklemmungen auslöst, bei den anderen sind es der volle Aufzug oder die S-Bahn zur Feierabendzeit.. So etwas lässt sich nicht durch rationales Denken oder kluge Ratschläge oder irgendwelche Helferlein in den Griff kriegen... es gibt einen Grund für diese Angst. Dieser Grund schlummert irgendwo im Unterbewusstsein und will nach oben geholt werden... � Du weißt, wer bei sowas hilft.. geh es an, such den Grund, löse die Angst, genieße die neue Freiheit UND still Dein Fernweh!!! �
Noch Fragen??? ���