#Gefühlschaos
Gerade steh ich vor einem so komischen Gefühl. Geht’s mir schlecht? Naja, mein Knie will seit März nicht mehr so richtig. Die Anfragen bei guten, mir empfohlenen Ärzten ist eher so semi optimal. Erste mir gestellt Fragen, egal ob online oder am Telefon: „sind sie privat versichert?“, deutet die Wartezeit schon an. Drei Monate Minimum. Beschwerlich. Zermürbend. Macht einfach keinen Spaß. Selbsthilfe mit sämtlichen frei verkäuflichen Mitteln macht es aushaltbar. Nachrichten über das was auf der Welt passiert, egal auf welchen Kanälen lassen mich wütend werden. Anstrengend. Welche Aussagen stimmen den jetzt wirklich. Alles wird teurer. Ja, stimmt. Aber warum. Ist tatsächlich der Krieg daran „schuld“? Sind es die Nachwehen der Pandemie oder die Vorboten von dem, was da im Herbst eventuell wieder auf uns zukommt. Fallen wir im Moment von einem Übel ins Nächste oder empfinde nur ich so. Ich empfinde im Moment alles als so schwerfällig. Nichts geht wirklich voran. Sei es mein Knie oder meine Badsanierung, oder die Bewältigung der medial verbreiteten Untergangsstimmung. Liegt es an mir, dass ich keinen guten Arzt finde der Zeitnah Zeit für mich hat? Liegt es an mir, dass ich keine Handwerker finde die sagen, dass kostest es was du vorhast und wann können wir anfangen? Liegt es an mir, dass ich mit schlechten Nachrichten überschüttet werde?
Seufz! Seufzen tut gut. Seufzen befreit. Seufz, seufz, seufz!
Sind wir an einem Punkt angekommen, wo die Versorgung von Menschen auch in Deutschland eine Frage des Geldes ist? Ich könnte mir vorstellen, dass einige jetzt sagen, das war doch schon immer so. Ja, kann sein. Ich habe es aber noch nie so erlebt wie aktuell. Vielleicht, weil ich alt werde. Die Wehwehchen mehr werden oder anders. Schmerzvoller weil Verschleiß. Anders, weil bewusst wird, dass der körperliche Verfall nicht aufhaltbar ist. Oder ist es meine innere Trauer, weil mein Urlaub vorbei ist? Wie schön ist es, in den Tag rein zu leben. Mit den Liebsten zu planen ob, wann und was man unternimmt. Frei von der Pflicht zwischendurch arbeiten gehen zu müssen. Herrlich. Wann genau kam der Wendepunkt bei mir. Ich habe früher immer den Kopf geschüttelt über Leute (ehrlich gesagt über meinen Mann) der schon recht früh davon gesprochen hat, dass er sich gut vorstellen könnte, zu Hause zu bleiben. Als unsere Tochter geboren wurde zum Beispiel. Mir ist die Decke auf den Kopf gefallen. Klar, bin ich gerne Mama und habe jede Sekunde mit meiner Tochter genossen. Ich habe aber auch meinen Beruf gemocht. Karrieregeil war ich nicht. Aber ich hatte immer das Ziel vor Augen, alle zufrieden zu machen. Gute Leistung abzuliefern. Mit dem Gefühl was geleistet zu haben, nach Hause zu gehen. Vielleicht war ich auf der Suche nach Anerkennung. Anerkennung am Arbeitsplatz. Ist es nicht auch Anerkennung, wenn die Familie zufrieden ist? Wenn ich selber zufrieden bin? Wann genau bin ich mit dem was ich habe, zufrieden? Für die einen ist es Besitz oder Reichtum der sie glücklich und zufrieden erscheinen lässt. Für die anderen eine große Familie. Erfolg im Job. Ich denke, es ein kleines Stück von alle dem. En Einkommen um relativ Sorglos leben zu können (sorglos…nicht luxuriös). Gesund durchs Leben zu wandern und Menschen um sich zu haben, die dich schätzen in dem wie du bist und was du tust. Gesundheit. Habe ich lange unterschätzt.
Ich glaube, das Gefühl was ich fühle ist die Unzufriedenheit, weil aktuell so viele Kleinigkeiten auf mich eingeprasselt sind die mir jetzt nachdem ich mir meine hier rausgelassenen Gedanken durchlese, so unwichtig sind, dass das Gefühl langsam weniger wird.
Schön, dass es euch gibt und ich meine Gedanken mit euch teilen darf.
Lasst uns heute Bergfest feiern.
In diesem Sinne eure Mona.chie
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