#allesgefallenlassen

#allesgefallenlassen

Meckertante. Nervensäge. Du bist aber kleinlich. Sei doch nicht so empfindlich. Da kann doch keiner was für. Klappe halten. Augen zu und durch oder Mund aufmachen und Tacheles reden?

Ich gehöre zu der zuletzt genannten Kategorie. Ich mache den Mund auf. Sachlich fordere ich, was mir zusteht. Melde gehorsam, was mir gegen den Strich geht. Sehe, was andere übersehen. Für die einen eine Meckertante. Für andere, die aus Erzählungen das Erlebte kennen der Anstoß um inne zu halten und sich zu fragen: „was würde Mona-chie jetzt machen“? Ich übe Kritik, weise auf Dinge hin, die -meiner Meinung nach- so nicht sein sollten und zwar unmittelbar. Ich gehöre nicht zu denen, die Ihren Teller leer essen und anschließend bei der Standartnachfrage dem Service entgegnen, dass das Gereichte überhaupt nicht geschmeckt hat, weil…. Ich mache sofort den Mund auf, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Nur so kann der Verursacher/Zuständige reagieren. Eine unmittelbare, freundliche Reaktion kann unter Umständen meinen Wunsch nach einer Entschädigung schmälern oder sogar in Gänze verschwinden lassen. Das kommt selbstverständlich auf die erlebte Störung an. Beispiel gefällig? Im Sommerurlaub stellten wir fest, dass wir in der Küche nicht alleine wohnten. Ein Ameisenstamm teilte die Behausung mit uns. Der Vermieter reagierte umgehend und stellte uns Ameisenköder zur Verfügung. Eine Dusche die nicht richtig ablief war ein weiterer von uns gemeldete Defekt der uns aber nicht weiter störte in unserem Urlaubsdasein. Noch während unseres Aufenthaltes dokumentierte ich die Geschehnisse und verlangte eine Reisepreisreduzierung. Nach erster Ablehnung der Forderung und einer Hieb- und Stichfesten Begründung meinerseits, erhielten wir eine Erstattung. Ja, ich stecke Zeit in die Äußerung der Kritik. Fünf Minuten. Vielleich auch 10 oder 15. Mehr nicht. Ich übe mich darin sachlich und freundlich zu bleiben und ja, in der Regel führt dies zum Erfolg. Ich kenne wenige, die so reagieren oder agieren. Viel zu anstrengend sei es, Entschädigung zu fordern. Eine Mail zu verfassen. Fotos zu machen. Argumente aufzuführen. Ich finde es anstrengend, es nicht zu tun. Ich hinterfrage gerne. Nehme nicht alles einfach hin. Fordere das, was ich bezahlt habe. Ist das ein Fehler? Bin ich ein Korinthenkacker? Manchmal stell ich mir tatsächlich selbst die Frage. Einfach mal fünf gerade sein lassen. Mach ich das zu selten? Wie geht ihr damit um?  

Bergfestmittwoch!

Eure Mona-chie


Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Silvana (Donnerstag, 17 August 2023 13:11)

    Ich vermute Jeder spürt individuell, wann es reicht und ob es an der Zeit ist sich selbige zu buchen, um seinem Empfinden Abhilfe zu verschaffen. Wo liegen die jeweiligen Grenzen? Ich blicke durch eine andere Brille auf die gleiche Situation als du. Warum sollte ich dann deine persönliche Grenze bewerten? Etwas anmaßend unter Erwachsenen. Zugegeben Leute mit einer arg kurzen Zündschnur strengen mich auch an, da hilft räumliche Distanz oder häufig tief atmen und sich zentrieren. Jeder hat sein Päckchen.
    Ich glaube, viele Mitmenschen haben diese Art Kommunikation nicht gelernt, also sachlich und direkt. Nicht jedermanns Ding. Aber dann sei ‐statt meckern‐ beobachten und lernen empfohlen.
    Für manche ist das Leben eine Ganztagsschule ohne Ferien, für andere eben was anderes.
    Schöne Grüße!